BAUMPFLEGE

Fa. Lebensraumgestaltung
Thomas Jung

Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung
Demeter Bodenpraktiker 
biologisch-dynamische Ausrichtung

Die Biologisch-dynamische Baumpflege

 

Grundlage der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise ist das Werk von Dr. R Steiner:
“Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft”

Boden- und Pflanzenvitalisierung durch Bodenbelebung

Biologisch-dynamische Präparate wirken nicht nur düngend zum Aufbau des Pflanzenleibes, sondern sie spüren auch den feinen Prozessen im Kräftewirken aller Lebenszusammenhänge nach.

Sie stellen im Boden eine Kräfteordnung her die Stoffwechselprozesse nach sich ziehen. Für die im Präparat und im Boden enthaltenen Mikroorganismen bildet diese Kräfteordnung die Grundlage, sich in die Bodenschichten zu etablieren.

Pflanze samt Lebensraum wird durch die ganzheitliche Wirkungsweise zur Gesundung “erzogen”.
Durch die Unterstützung feinstofflicher Abläufe stabilisiert sich die Widerstands- und Regenerationskraft in Boden und Pflanze.

Die Zusammensetzung der Inhaltstoffe, sowie ihre Aufbereitung durch Potenzierung und Dynamisierung, sorgen für durchgreifende, solide Erfolge wenn sie kontinuierlich über mehrere Jahre angewendet werden. 

Zum Einsatz für die Boden- und Pflanzenvitalisierung in unseren Anlagen, Gärten aber auch im Verkehrsbegleitgrün kommen unter Anderem verschiedene Spritz-Präparate zum Einsatz. 

Insbesondere aber hat auch der biologisch-dynamische Stammanstrich seinen festen Platz in der pflegenden und auch heilenden Anwendung bei Bäumen.

Baumstandortsanierung

Die Bodenlockerung- und Belüftung, unter Einsatz der Pressluftlanze, bei Gehölzen die in verdichteten Böden wachsen müssen, ist eine echte Wohltat und Erste-Hilfe-Maßnahme.

Idealer Weise werden die bei der Bodenlockerung entstehenden Lanzenlöcher mit dem biologisch-dynamischen Boden-Vitalisierungs-Präparat verfüllt.

Der biologisch-dynamische Stammanstrich

Für alle Gehölze, wie Sträucher und Bäume ist der biologisch-dynamische Stammanstrich ein wichtiges, vitalisierendes Präparat. Auf die Rinde und Borke von kranken und geschwächten Jung- und Altbäumen aufgetragen, wirkt er in der Regel schnell und effizient.

Die wichtigsten Bestandteile des biologisch-dynamischen Stammanstrichs sind:

Kuhfladen (von Demeter Kühen, die auf Raufutter gesetzt wurden), Molke, Löss oder Ton, Basaltmehl und etwas Hornmistpräparat. Eine Stunde dynamisiert, mit den sechs Kompostpräparaten geimpft und in ca. zwei Wochen zur Reife gebracht.

Die beste Zeit den biologisch-dynamischen Stammanstrich aufzutragen ist der Herbst. Muss schnell gehandelt werden so kann eine Behandlung das ganze Jahr über, in frostfreier Zeit, erfolgen. Der Stammanstrich hat eine Wirkungsdauer von 2 Jahren.

Die biologisch-dynamischen Spritzpräparate,

die in der Baumpflege Anwendung finden, reichen vom Fladenpräparat, über das Hornmist- und Hornkieselpräparat, bis schließlich zum Baldrianpräparat.

Zu dieser Reihe möchte ich die, zwar nicht biologisch-dynamische weil phytotherapeutische, dennoch aber nicht minder wichtige, Ackerschachtelhalm-Anwendung hinzufügen.

Das Fladenpräparat:

Auf die Rinde von Gehölzen und auf den Boden aufgebracht, fördert das Fladenpräparat die Stoffwechselprozesse und darüber hinaus feinstoffliche Lebensprozesse wie Calcium-, Kiesel-, Eisen-, Kali- und Schwefel-Prozess, um nur die wichtigsten zu nennen.
Es wirkt wie eine Art Verdauungshilfe und Aktivator für alle im Boden tätigen Mikroorganismen.

Das Hornmistpräparat

Das biologisch-dynamische Hornmistpräparat wirkt über den Boden und das Wurzelsystem, sowie über den Rinden- und Blattbereich stärkend auf das Gehölz/Pflanze.

Es aktiviert die Fähigkeit des Gehölzes/der Pflanze, sich mit Hilfe der Wurzelsymbionten stärker mit dem Bodenmineral zu verbinden als dies von Natur aus geschieht.

Ausgebracht auf Boden, Stamm und Baumkrone, wirkt das Hornmistpräparat ausgleichend auf das Wasserhaltevermögen (Stichwort Klimaveränderung: anhaltende Trockenheit, sowie starke Regenfälle mit Erosion) und fördert nachweislich die Taubildung.

Das Hornmistpräparat wird im zeitigen Frühjahr und im Herbst ausgebracht.

Das Baldrian-Präparat:

kommt dann zum Einsatz wenn wir Wärmeprozesse in und um die Pflanze unterstützen wollen. Sei es zur Ausbildung der Blüte (Blühwilligkeit) oder als Kälteschutz vor Nachtfrösten (Wärmehülle).

Der Ackerschachtelhalm

(Equisetum arvense)

Volkstümlicher Name: Zinnkraut

Der hohe Kieselanteil im Ackerschachtelhalm  kann durch Kochen (mit oder ohne anschließender Verjauchung) nutzbar gemacht werden zur Pilzregulierung.

Durch die Lichtkräfte des Kiesels wird überschüssiges Pilzwachstum zurück gehalten, wenn der Ackerschachtelhalm auf den Boden und die Pflanze gespritzt wird.

Die Einlagerung des Kiesels in die Blatt-Epidermis (Oberhaut) des Gehölzes/Pflanze bewirkt eine Oberflächenaushärtung. Saugende und beißende Insekten werden dadurch abgehalten an der Pflanze zu schmarotzen.

Die Ackerschachtelhalm-Abkochung kann im Frühjahr und im Herbst auch vorbeugend ausgebracht werden (auch im Gartenbau).

Das Kastanienminiermotten-Veraschungspräparat

Häufig fällt bereits Ende Mai auf, dass sich die Blätter der Kastanien (Ursprungsort sind die Schluchten des Balkans) bereits bräunen. Vielfach werden die Blätter bei starkem Befall sogar vorzeitig abgeworfen.

Ursache dafür ist meist die Kastanienminiermotte, ein Kleinschmetterling, deren Larven sich vom Blattgewebe ernähren, indem sie Gänge zwischen der oberen und unteren Blatthaut „minieren“.
Diese Stellen werden braun und es entsteht das charakteristische Schadbild.

Das Kastanienminiermotten-Veraschungspräparat aus der biologisch-dynamischen Methode zur Schad- und Insekteneindämmung findet hier Anwendung. Es wirkt rein selektiv, nur auf die Kastanienminiermotte.

Eine kleine Menge Asche, des im Ofen verbrannten Kleinschmetterlings, verreiben wir in einer Porzellanschale 1 Stunde lang.
Aus dieser Ur-Potenz entsteht in weiteren Potenzierungsschritten das Kastanienminiermotten-Veraschungspräparat, das im Frühjahr rechtzeitig auf die Blätter der Kastanienminiermotte aufgespritzt wird, um sukzessive einen weitere Larvenentwicklung einzudämmern bzw. zu verhindern.

Eine 3-malige Spritzung pro Jahr ist notwendig, da die Kastanienminiermotte in Abhängigkeit von der Witterung 3 Generationen hervorbringen kann.

Zu unseren Kunden gehören Kommunen mit Grünflächen und Anlagen, Biergartenbesitzer  und Privatgärten mit erhaltenswertem Kastanienbaumbestand.

Mykorrhiza (Wurzelpilze)

Eisendüngung 

Homöopathische Präparate

Mykorrhiza (Wurzelpilz) ist eine Lebensgemeinschaft von Bodenpilzen, die über das Wurzelwerk mit dem Baum in einer Symbiose leben. D.h. der Pilz besiedelt das Feinwurzelsystem des Baumes und versorgt ihn mit Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Wasser, im Gegenzug erhält er Kohlehydrate aus der Photosynthese des Baumes.

Die Eiche z.B. ist eine Baumart, die von ihren ganz spezifischen Mykorrhizen abhängig ist. Mit einem Substrat wie z.B. dem biologisch-dynamischen Boden-Vitalisierungs-Präparat oder aber mit Sand oder Blähton vermischt und ausgebracht, wird es zur Stärkung der Abwehrkräfte, Schadstoffminimierung, zum besseren Gedeihen eingesetzt.

Eine Eisendüngung kann notwendig werden zur Heilung bei Eisenchlorose (auffallend hellgrüne bis gelbe Blätter).
Gerade in kalkreichen Gegenden mangelt es dem Boden an Eisen und sollte bei manchen Pflanzenarten nachgedüngt werden.

Das Substrat wird eingebracht über den Boden und/oder wenn notwendig über den biologisch-dynamischen Stammanstrich. Die Wirkung ist oft verblüffend.

Eine zusätzliche Hilfe können homöopathische Präparate leisten z.B. bei Schäden im Wurzel- und Stammbereich, bei Stockungen durch Verpflanzungen (Umpflanzschock) und selbst bei starkem Rückschnitt der Krone u.ä.
 

Die Chromatographie - eine bildschaffende Methode

Der Chroma-Boden-Test (seit 1953) ist eine Methode um die Bodenqualität im Bild sichtbar zu machen, zu bestimmen und zu bewerten.

Das Untersuchungsverfahren basiert auf der Eigenschaft von Filterpapieren, gelöste Substanzen trennen zu können. Anschließend werden diese mittels eines Reagenz der Reihe nach sichtbar gemacht.

Das Bild (Chromatogram), das sich bei der Analyse des Bodens ergibt, weist klare Unterschiede auf in der Farbe, den entstehenden Ringen und stachelähnlichen Formen. 

Diese stehen in einer direkten Beziehung zu den qualitativen und biologischen Werten des Bodens wie: 

  • Bodenverdichtung, 
  • Bodendurchlüftung, 
  • Mangelerscheinungen (organisches Material), 
  • zu viel Mineralstoff-/ Salzeintrag, 
  • unzureichende Stoffwechselprozesse durch fehlende oder gestockte Tätigkeiten der Mikroorganismen usw.

An Hand dieser Boden-Analyse besteht die Möglichkeit zielgerichtete Maßnahmen zu ergreifen.